DM/BW-112, Hagberg

Aktivierungsberichte für Baden-Württemberg - DA/BW oder DM/BW
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DL4TO
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DM/BW-112, Hagberg

Beitrag von DL4TO » Di 11. Feb 2014, 16:03

Seit 01.03.2016: DA/BW-754

Hallo miteinander,

verspätet, aber wie versprochen, nun der Bericht zu meiner zweiten Aktivierung am 09.01.2014, dem Hagberg, DM/BW-112 / DLFF-109, Naturpark im Schwäbisch Fränkischen Wald.
Nachdem ich am Vormittag den Hohbergkopf bei Lorch (DM/BW-436) auf 40m und 20m aktiviert hatte, sollte am frühen Nachmittag der Test meiner neu gebauten J-Pole für 24 MHz erfolgen. Der Hagberg bot sich hierzu besonders an, da er nach der Satellitenaufnahme eine freie Fläche für den Antennenaufbau bot und an dem doch noch etwas kalten Tag zusätzlich noch etwas Sonne im Rücken versprach.

Der Hagberg liegt östlich der Stadt Gschwend. Von dort führen Wander-/Spazierwege zum Ziel. Wer´s ganz eilig hat, kann, von Welzheim auf der L1080 kommend, nach Diglesmad links zum Sturmhof/Haghof abbiegen und den Parkplatz ansteuern. Von dort sind es nur noch ca. 15 Minuten auf einem flachen, asphaltierten Weg zum Hagbergturm des Schwäbischen Albvereins. Damit ermöglicht er also auch OM´s mit einem Handicap die Aktivierung.
Auf der Strecke zwischen Welzheim und Gschwend liegt der Schwabenpark (=Vergnügungspark), bei dem im Bedarfsfall Familienmitglieder für die Zeit der Aktivierung Unterhaltung finden.

Zum späten Nachmittag war eine Schlechtwetterfront von Westen angesagt. Aufgrund der freien Lage bekam ich die ersten Sturmböen voll ab und musste deshalb meinen GfK-Mast im Windschatten des hölzernen Hagbergturms errichten. Die umlaufende Sitzbank diente als Stationstisch und als Abspannpunkt, die dritte Abspannung spannte ich in die freie, aber tieferliegende Wiese. Für solche Fälle empfiehlt sich immer noch etwas Seil im Gepäck.
Der Außendurchmesser der isolierten Strahlerlitze der J-Pole beträgt 4mm und das damit verbundene Gewicht brachte bei Windböen den 10m-Mast ganz schön ins Wanken. Mein Tipp: Ich besorge mir fürs nächste Mal möglichst lange Kabelbinder zum Verdrallen (Keine Rasterschlaufen, um unnötigen Abfall zu vermeiden), um damit Strahler und Koax an den Mast zu fixieren. Der Sperrtopfteil ist aus Koax-Kabel H-155 gefertigt, die Bemaßung erfolgte gemäß einer Veröffentlichung von DF8BP im Internet (abweichender VK des Koax beachten, RG58 reicht aber völlig aus, wenn man´s beim Basteln gerade parat hat…).

Entgegen der Ankündigung im SOTA-Watch leider verspätet, begann ich mit Antenntests und startete mit den 5 Watt meines FT 817 den CQ-Ruf. Zwei Minuten ging es dann los und innerhalb einer halben Stunde gelangen 10 QSO´s mit der Ukraine, USA und Canada. Mit DF5WA und DJ5AV gelangen noch zwei QSO´s mit deutschen Stationen, die jedoch mit einem deutlichen Echo belegt waren. Weiteres CQ-Rufen blieb unbeantwortet und andere Stationen konnte ich meinerseits nicht mehr erreichen, sodass ich dann noch kurzerhand meine WARC-Fuchsantenne zu einem Güllewagen auf der Wiese abspannte und auf 30 m noch weitere 12 Europa-QSO´s ins Log tragen konnte. Störungen der Aussendungen und der immer stärker werdende Wind veranlassten mich dann zu einem schnellen Abbau.
Zum Abschluss genoss ich dann noch die Aussicht vom Hagberg. Im Norden reicht der Blick bis zur Kochertalbrücke der A6, im Süden über die Voralbberge Stuifen, Rechberg und Hohenstaufen hin zum Albtrauf bis in die Stuttgarter Richtung.

Der 23 m hohe Hagbergturm (erbaut 1901) liegt am Main-Neckar-Rhein-Weg (HW3) und ist in der Zeit von Ostern bis zum Frostbeginn im Oktober/November von 10:00 bis 18:00 Uhr bewirtschaftet. Am Turm ist vermerkt, wo man sich ggf. einen Turmschlüssel holen kann. Für Funkaktivitäten ist dies nicht erforderlich, da die um den Turm gelegenen Wiesen genügend Platz für Antennen mit freier Abstrahlung ermöglichen.
Bei dem „schlechten“ Wetter meiner Aktivierung fand nur ein Mountain-Biker den Weg zu mir, mit dem sich aber ein nettes Gespräch ergab und der ganz begeistert war, dass man mit der Leistung eines Fahrrad-Birnchens um die ganze Welt funken kann!
Meine Vermutung ist, dass aufgrund der bequemen Erreichbarkeit, der tollen Aussicht und der Bewirtung an Wochenenden in der „Saison“ eine Aktivierung der Referenz nicht so ungestört verläuft. Das ist allerdings eine Einstellungssache; ich hab´s ganz gerne, wenn ich ziemlich alleine bin…

Der Hagberg ist, ganz ehrlich, nicht mein persönlicher Favorit, da auch eine evt. längere Strecke des Weges doch nur mehr als ein Spaziergang zu werten ist. In Verbindung mit anderen Bergen an einem Tag ist er aber ein lohnendes Ziel. Darüber hinaus war er bislang nicht sehr häufig aktiviert, wer probiert´s als Nächster?

73, Gerhard, DL4TO
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Re: DM/BW-112, Hagberg

Beitrag von dl4mfm » Di 11. Feb 2014, 16:18

Toller Aussichtsturm!

Danke für den Bericht,

73 ...
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