DA/BW-528, Lützelalb
Verfasst: Do 24. Apr 2014, 23:37
Hallo,
die aktuellen Antennen-Beiträge im cqgma-Forum mündeten in den Bau einer Doppel-Zepp, die natürlich sofort ausprobiert werden musste.
Am Abend zuvor wurde noch eine Nachtschicht eingelegt, um die Dipolhälften aus 2 x 13 m DX-Wire-FL mit einer Hühnerleiter (alles am Stück) aus dem gleichen Material (Abstandhalter 120mm) zusammen zu nudeln.
Ein symmetrischer Tuner wurde bereits während der kalten Wintermonate nach einem Vorschlag von DK7ZB gebastelt, lediglich die SWR-Anzeige wurde nach dem Muster von DJ3RW (sk) in Brückenschaltung in das ebenfalls selbst erstellte Gehäuse integriert.
Das musste schnellstens in die Luft!
Die Lützelalb (DA/BW-528) ist eine 747 m hohe kahle Bergkuppe auf der Ostalb, direkt an der L 466, die aus dem Fils-/Lautertal nach Heidenheim führt. Direkt nach Weißenstein in Richtung Treffelhausen führt in einer Haarnadelkurve ein Abzweig nach Ruppertshofen. Nach wenigen hundert Metern kann der PKW dann auf einem rechter Hand liegendem Wander-Parkplatz abgestellt werden.
Gestärkt durch einen warmen schwäbischen Leberkäswecken ging´s am 24. April 2014 bei schönstem Frühlingswetter auf dem direkt gegenüber beginnenden breiten Wanderweg (HW1, Hauptwanderweg 1 des Schwäbischen Albvereins, auch Beschriftung „Sattlerei“) bergan. Längstens 30 Minuten plante ich für die ca. 2,5 km lange Strecke ein, jedoch weit gefehlt!
Der Weg führte direkt durch einen Bauernhof, auf dem ich durch den freilaufenden Hofhund laut und freudig „begrüßt“ wurde. Umdrehen und einen Umweg erwandern galt nicht, denn ich war eh schon spät dran. Vom Hofeigentümer war weit und breit nichts zu sehen, also war auch keine Hilfe zu erwarten.
Zähe Verhandlungen mit dem schon betagten Hofhund führten final zu einem bilateralen Abkommen, das wie folgt lautete: ich gehe unbeschadet weiter durch den Hof zu meinem Ziel, dafür füge ich „ihm“ und den freilaufenden Hühnern keinen Schaden zu…
Entgegen allen Erfahrungen aus den täglichen Nachrichten haben wir zwei uns an unsere Abmachung gehalten. Ob der Duft von meinem Leberkäswecken an meinen Händen zur Deeskalation beigetragen hat?
Oben angekommen, stellte sich wiederum heraus, dass Planung den Zufall nur durch Irrtum ersetzt. An der Hülbe, einem kleinem Teich mit umstehenden Buschwerk und kleinen Bäumen, wollte ich in einem Schattenplatz meine Station aufbauen. Die freien Flächen waren jedoch bereits ringsum durch große Bienenstöcke belegt und Tausende von Bienen summten auf der Jagd nach süßen Nektar auf den umliegenden Rapsfelder um mich herum. Hier war jede Argumentation zwecklos und ich suchte mir einen Platz am nur wenig tiefer liegenden Waldrand.
Auch der 12m-GfK-Mast hatte heute seine Premiere, hatte ich doch bisher nur die 10m-Version im Einsatz. Der Aufbau klappte gut, auch das Handling der Hühnerleiter war einfacher, als gedacht. Nicht geplant war das massenhafte Auftreten von Zecken an diesem fast schon schwülen Tag, das mich dann schlussendlich dazu verleitete, nochmals, nun aber an einen etwas staubigen Feldrand, umzuziehen. Dort war es aus dieser Sicht zwar erträglich, was mich jedoch während des Funkbetriebes nicht davon abhielt, quasi im Multitasking auch noch auf evt. an den Hosenbeinen aufsteigende Zecken zu achten….
Also ehrlich: einen Schönheitspreis gewann mein Antennenaufbau an diesem Tag sicher nicht, aber dafür funktionierte (unerwartet?!) beim allerersten Einsatz des neuen Equipments alles tadellos!
Leider mit einer Verspätung von 1 Stunde begann ich mit dem CQ-Ruf auf 40 m in CW und wurde sofort mit dem ersten QSO belohnt. Nach zwei Stunden standen 18 QSO´s, darunter 4 S2S-QSO´s, auf 40 m / 30m und 12m (mit HB9BCB/p) im Log, wovon DK7ZH, Manfred, bereits zwei Summit-QSO´s „lieferte“.
Die Antenne konnte ich mit dem Z-Match auf den Bändern von 40m bis 10m gut anpassen, für Tests auf dem 80m-Band blieb leider keine Zeit. Das QRN aus fernen Gewitterwolken im Osten wurde stärker und stärker.
Aufgrund der guten Erfahrungen werde ich weiter mit der Doppel-Zepp experimentieren. Ich empfand den Portabel-Einsatz der Hühnerleiter als relativ unproblematisch und bin mir noch nicht sicher, ob ich diese durch eine 300-Ohm-Leitung ersetzen werde. Zur Optimierung der Masthalterung und zum Transport der Hühnerleiter nebst Dipolhälften habe ich bereits Ideen, die ich beim nächsten Regenwetter umsetzen werde.
Die absolute „Light-Version“ aus twisted pair-Kabel, wie von Wolfgang (DL1GWW) vorgeschlagen, werde ich aber auf jeden Fall aufbauen, es fehlt nur noch am passenden Material.
In Planung ist auch eine weitere Z-Match ohne Balun 1:4 am Ausgang, technisch macht man das ja am besten bereits am Eingang. Meine Erfahrung wurde beim aktuellen Z-Match aber wieder bestätigt, dass die Vorschläge von DK7ZB problemlos und erfolgreich umgesetzt werden können.
So hat man also immer seine Arbeit…
Den Hofhund traf ich auf dem Rückweg beim Mittagsschlaf an, den er selbstverständlich mitten auf dem Weg abhielt. Einfach vorbeilaufen, das war mir dann doch zu gefährlich, also musste der Hund zuerst geweckt werden und dann an unsere Abmachung erinnert werden.
Aber: Hunde sind eben doch die besseren Menschen (hi) wiederum wurden die Vereinbarungen zur Waffenruhe eingehalten und ich erreichte noch rechtzeitig meinen bereits wartenden Kaffee.
Wer noch weitere Interessen außer Bergfunk hat, dem sei der Besuch der Friedhofskapelle von 1582 in Nenningen mit der weltberühmten Pieta aus Lindenholz von Ignaz Günther empfohlen. Im Schloss Weissenstein, das sich in Privatbesitz befindet, ist ein wissenschaftliches Institut für Mikrofotografie untergebracht. Bei Anfrage ist evt. ein Besuch möglich, während der Sommermonate werden im Rahmen der Schüler-Ferienprogramme Führungen angeboten. Super sehenswert!!
Bei entsprechender Recherche im Internet werden Interessenten die Detailinformationen hierzu sicher finden (dabei nicht verwirren lassen: Die Gemeinden Nenningen und Weissenstein wurden 1974 zur Stadt Lauterstein zusammengeführt).
Irgendwie hat die Lützelalb mit ihrer freien Kuppelfläche, die rundherum von einem tieferstehenden Wald gesäumt wird, ihren eigenen Reiz. Man ist auch ziemlich alleine dort oben. Deshalb werde ich im Herbst nach Ernte und Mahd noch einmal wiederkommen, um die dann freien Flächen für „viel Draht“ zu nutzen!
73, Gerhard
die aktuellen Antennen-Beiträge im cqgma-Forum mündeten in den Bau einer Doppel-Zepp, die natürlich sofort ausprobiert werden musste.
Am Abend zuvor wurde noch eine Nachtschicht eingelegt, um die Dipolhälften aus 2 x 13 m DX-Wire-FL mit einer Hühnerleiter (alles am Stück) aus dem gleichen Material (Abstandhalter 120mm) zusammen zu nudeln.
Ein symmetrischer Tuner wurde bereits während der kalten Wintermonate nach einem Vorschlag von DK7ZB gebastelt, lediglich die SWR-Anzeige wurde nach dem Muster von DJ3RW (sk) in Brückenschaltung in das ebenfalls selbst erstellte Gehäuse integriert.
Das musste schnellstens in die Luft!
Die Lützelalb (DA/BW-528) ist eine 747 m hohe kahle Bergkuppe auf der Ostalb, direkt an der L 466, die aus dem Fils-/Lautertal nach Heidenheim führt. Direkt nach Weißenstein in Richtung Treffelhausen führt in einer Haarnadelkurve ein Abzweig nach Ruppertshofen. Nach wenigen hundert Metern kann der PKW dann auf einem rechter Hand liegendem Wander-Parkplatz abgestellt werden.
Gestärkt durch einen warmen schwäbischen Leberkäswecken ging´s am 24. April 2014 bei schönstem Frühlingswetter auf dem direkt gegenüber beginnenden breiten Wanderweg (HW1, Hauptwanderweg 1 des Schwäbischen Albvereins, auch Beschriftung „Sattlerei“) bergan. Längstens 30 Minuten plante ich für die ca. 2,5 km lange Strecke ein, jedoch weit gefehlt!
Der Weg führte direkt durch einen Bauernhof, auf dem ich durch den freilaufenden Hofhund laut und freudig „begrüßt“ wurde. Umdrehen und einen Umweg erwandern galt nicht, denn ich war eh schon spät dran. Vom Hofeigentümer war weit und breit nichts zu sehen, also war auch keine Hilfe zu erwarten.
Zähe Verhandlungen mit dem schon betagten Hofhund führten final zu einem bilateralen Abkommen, das wie folgt lautete: ich gehe unbeschadet weiter durch den Hof zu meinem Ziel, dafür füge ich „ihm“ und den freilaufenden Hühnern keinen Schaden zu…
Entgegen allen Erfahrungen aus den täglichen Nachrichten haben wir zwei uns an unsere Abmachung gehalten. Ob der Duft von meinem Leberkäswecken an meinen Händen zur Deeskalation beigetragen hat?

Oben angekommen, stellte sich wiederum heraus, dass Planung den Zufall nur durch Irrtum ersetzt. An der Hülbe, einem kleinem Teich mit umstehenden Buschwerk und kleinen Bäumen, wollte ich in einem Schattenplatz meine Station aufbauen. Die freien Flächen waren jedoch bereits ringsum durch große Bienenstöcke belegt und Tausende von Bienen summten auf der Jagd nach süßen Nektar auf den umliegenden Rapsfelder um mich herum. Hier war jede Argumentation zwecklos und ich suchte mir einen Platz am nur wenig tiefer liegenden Waldrand.
Auch der 12m-GfK-Mast hatte heute seine Premiere, hatte ich doch bisher nur die 10m-Version im Einsatz. Der Aufbau klappte gut, auch das Handling der Hühnerleiter war einfacher, als gedacht. Nicht geplant war das massenhafte Auftreten von Zecken an diesem fast schon schwülen Tag, das mich dann schlussendlich dazu verleitete, nochmals, nun aber an einen etwas staubigen Feldrand, umzuziehen. Dort war es aus dieser Sicht zwar erträglich, was mich jedoch während des Funkbetriebes nicht davon abhielt, quasi im Multitasking auch noch auf evt. an den Hosenbeinen aufsteigende Zecken zu achten….
Also ehrlich: einen Schönheitspreis gewann mein Antennenaufbau an diesem Tag sicher nicht, aber dafür funktionierte (unerwartet?!) beim allerersten Einsatz des neuen Equipments alles tadellos!
Leider mit einer Verspätung von 1 Stunde begann ich mit dem CQ-Ruf auf 40 m in CW und wurde sofort mit dem ersten QSO belohnt. Nach zwei Stunden standen 18 QSO´s, darunter 4 S2S-QSO´s, auf 40 m / 30m und 12m (mit HB9BCB/p) im Log, wovon DK7ZH, Manfred, bereits zwei Summit-QSO´s „lieferte“.
Die Antenne konnte ich mit dem Z-Match auf den Bändern von 40m bis 10m gut anpassen, für Tests auf dem 80m-Band blieb leider keine Zeit. Das QRN aus fernen Gewitterwolken im Osten wurde stärker und stärker.
Aufgrund der guten Erfahrungen werde ich weiter mit der Doppel-Zepp experimentieren. Ich empfand den Portabel-Einsatz der Hühnerleiter als relativ unproblematisch und bin mir noch nicht sicher, ob ich diese durch eine 300-Ohm-Leitung ersetzen werde. Zur Optimierung der Masthalterung und zum Transport der Hühnerleiter nebst Dipolhälften habe ich bereits Ideen, die ich beim nächsten Regenwetter umsetzen werde.
Die absolute „Light-Version“ aus twisted pair-Kabel, wie von Wolfgang (DL1GWW) vorgeschlagen, werde ich aber auf jeden Fall aufbauen, es fehlt nur noch am passenden Material.
In Planung ist auch eine weitere Z-Match ohne Balun 1:4 am Ausgang, technisch macht man das ja am besten bereits am Eingang. Meine Erfahrung wurde beim aktuellen Z-Match aber wieder bestätigt, dass die Vorschläge von DK7ZB problemlos und erfolgreich umgesetzt werden können.
So hat man also immer seine Arbeit…

Den Hofhund traf ich auf dem Rückweg beim Mittagsschlaf an, den er selbstverständlich mitten auf dem Weg abhielt. Einfach vorbeilaufen, das war mir dann doch zu gefährlich, also musste der Hund zuerst geweckt werden und dann an unsere Abmachung erinnert werden.
Aber: Hunde sind eben doch die besseren Menschen (hi) wiederum wurden die Vereinbarungen zur Waffenruhe eingehalten und ich erreichte noch rechtzeitig meinen bereits wartenden Kaffee.
Wer noch weitere Interessen außer Bergfunk hat, dem sei der Besuch der Friedhofskapelle von 1582 in Nenningen mit der weltberühmten Pieta aus Lindenholz von Ignaz Günther empfohlen. Im Schloss Weissenstein, das sich in Privatbesitz befindet, ist ein wissenschaftliches Institut für Mikrofotografie untergebracht. Bei Anfrage ist evt. ein Besuch möglich, während der Sommermonate werden im Rahmen der Schüler-Ferienprogramme Führungen angeboten. Super sehenswert!!
Bei entsprechender Recherche im Internet werden Interessenten die Detailinformationen hierzu sicher finden (dabei nicht verwirren lassen: Die Gemeinden Nenningen und Weissenstein wurden 1974 zur Stadt Lauterstein zusammengeführt).
Irgendwie hat die Lützelalb mit ihrer freien Kuppelfläche, die rundherum von einem tieferstehenden Wald gesäumt wird, ihren eigenen Reiz. Man ist auch ziemlich alleine dort oben. Deshalb werde ich im Herbst nach Ernte und Mahd noch einmal wiederkommen, um die dann freien Flächen für „viel Draht“ zu nutzen!
73, Gerhard