DM/BW-131, Ipf
Verfasst: Mo 2. Jun 2014, 09:45
Hallo miteinander,
der Albtrauf, der westlich ausgerichtete Steilrand der Schwäbischen Alb, wird in 2014 das Hauptziel meiner Aktivierungen sein. Mit dem Ipf (DM/BW-131), beginnt der Albtrauf, der sich dann weit über 200 km vom Nördlinger Ries bis hin zum Hochrhein an die Schweizer Grenze zieht.
Kahl und kalt steht er da, am Morgen des 24. Mai, beziehungsweise das, was der 684 m hohe Kegelstumpf von sich sehen lässt. Die Schlechtwetterfront zieht nach Osten ab, aber ich bin ja mit dem schlechten Wetter mitgefahren und die Wolken hängen noch sehr tief.
Noch 12 km bis Nördlingen, so die Hinweisschilder, aber ich biege in Bopfingen nach Kirchheim ab, um zum Wanderparkplatz zu gelangen, an dem ein Pavillon über Geologie, Geschichte sowie Fauna und Flora inforimiert.
Niesel und eine Schar von Goldammern begrüßen mich am Parkplatz. Der Aufstieg ist flankiert von vielen Informationstafeln über die Geologie des markanten Berges und die frühe Geschichte (Beginn der Besiedlung rund 1200 Jahre v.Chr.) eines sehr bedeutsamen keltischen Fürstensitzes auf dem Ipf. Das waren schon richtige Europäer, so liest man, denn sie hatten weitreichende Handelsbeziehungen!
Übrigens, mit dem nahen Nördlinger Ries, das vor etwa 14,5 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag entstanden ist und einen 25 km großen Krater hinterlassen hat, hat der Ipf geologisch nichts zu tun. Im Gegensatz zu anderen Hügeln in der Nähe, die durch herausgesprengtes und dann wieder verfestigtes Gestein entstanden sind, ist der Ipf ein sogenannter Zeugenberg. Er war früher einmal der nordöstlichste Teil der Schwäbischen Alb, bevor ihn Flüsse und die Erosion vom Albtrauf abgegraben haben.
Beim Anstieg denke ich immer wieder an den katastrophalen Meteoriteneinschlag, der rund einen Kilometer im Durchmesser groß gewesen sein soll, aber davon zeugen heute die reich blühenden Wiesen am Wegrand nichts mehr.
Nach einer von Bäumen flankierten Wanderung erreicht man das kahle Gipfelplateau. Deutlich sieht man die Gräben und Wälle der Befestigungsanlagen, die die Kelten hinterlassen haben.
Plötzlich wird man von einer seltenen und schützenswerten Heideflora empfangen und trotz des starken und kalten Windes ist der Gesang von Heidelerchen zu vernehmen.
So aktiviere ich meine Station am Rande des Weges im Rucksack und stelle das Stativ mit der HF-P1 am Wegrand auf.
Zum ersten Mal sollte, als Teleskopersatz, die amerikanische Faltantenne AT-271 zum Einsatz kommen (siehe Link hier im Foum unter „endgespeiste Antennen“ von Peter, DK2RMP).
Irgendwie gefiel den alten Seelen der Kelten meine Aktivität nicht; mit dichtem Nebel, starken Windböen und kaltem Nieselregen brachten sie ihre Missbilligung deutlich zum Ausdruck.
Nach einem ersten QSO auf 14 MHz mit EA2DT in cw wurden meine Befürchtungen Wirklichkeit. Das 2,88 m lange Strahlerteil und das deutlich höhere Gewicht am oberen Ende der HF-P1 brachten das Gesamtgebilde zum Einsturz.
Nach weiteren erfolglosen Aufbau-Versuchen musste ich mich dann doch etwas tiefer in den Windschatten verziehen.
Das Gewimmel im WPX-Contest verschlug mich dann auf 14 MHz in den SSB-Bereich, wo mir dann noch 10 Verbindungen gelangen, darunter eine „DX-Verbindung“ nach Bopfingen mit Manfred, DH3MD.
Als dann gar nichts mehr ging, versuchte ich auf 10 und 7 MHz in cw noch mein Glück und am Ende standen trotz widriger Umstände 31 QSO´s im Log.
Mittlerweile besserte sich das Wetter und ab und zu blinzelte sogar die Sonne durch Wolkenlücken.
So wurde doch noch der Blick frei auf das Nördlinger Ries, das heute die natürliche Grenze zur Fränkischen Alb im Osten bildet. Im Rieskrater liegt Nördlingen, eine ehemalige freie Reichsstadt mit historischem Stadtbild; ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Neben vielen sehenswerten Bauwerken informiert das Rieskrater-Museum über die Entstehung des Rieses.
Im Südwesten war, durch den Fernmeldeturm deutlich markiert, mein nächstes Tages-Ziel am Albtrauf , der Rosenstein (DA/BW-526) bei Heubach auszumachen.
Auf dem Weg dorthin gewährte mir der Ipf dann doch noch den bekannt schönen Blick:
CU!
Gerhard
PS:
Equipment der Aktivierung:
FT-817, 5 W
Palm-Paddle
9,9 AH-LiFePo
Modifzierte HF-P1, Strahlerteil: Faltantenne AT-271 mit Potenzial zur Verbesserung der Stabilität des Gesamtsystems (also wieder was für den Bastelkeller..)
der Albtrauf, der westlich ausgerichtete Steilrand der Schwäbischen Alb, wird in 2014 das Hauptziel meiner Aktivierungen sein. Mit dem Ipf (DM/BW-131), beginnt der Albtrauf, der sich dann weit über 200 km vom Nördlinger Ries bis hin zum Hochrhein an die Schweizer Grenze zieht.
Kahl und kalt steht er da, am Morgen des 24. Mai, beziehungsweise das, was der 684 m hohe Kegelstumpf von sich sehen lässt. Die Schlechtwetterfront zieht nach Osten ab, aber ich bin ja mit dem schlechten Wetter mitgefahren und die Wolken hängen noch sehr tief.
Noch 12 km bis Nördlingen, so die Hinweisschilder, aber ich biege in Bopfingen nach Kirchheim ab, um zum Wanderparkplatz zu gelangen, an dem ein Pavillon über Geologie, Geschichte sowie Fauna und Flora inforimiert.
Niesel und eine Schar von Goldammern begrüßen mich am Parkplatz. Der Aufstieg ist flankiert von vielen Informationstafeln über die Geologie des markanten Berges und die frühe Geschichte (Beginn der Besiedlung rund 1200 Jahre v.Chr.) eines sehr bedeutsamen keltischen Fürstensitzes auf dem Ipf. Das waren schon richtige Europäer, so liest man, denn sie hatten weitreichende Handelsbeziehungen!
Übrigens, mit dem nahen Nördlinger Ries, das vor etwa 14,5 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag entstanden ist und einen 25 km großen Krater hinterlassen hat, hat der Ipf geologisch nichts zu tun. Im Gegensatz zu anderen Hügeln in der Nähe, die durch herausgesprengtes und dann wieder verfestigtes Gestein entstanden sind, ist der Ipf ein sogenannter Zeugenberg. Er war früher einmal der nordöstlichste Teil der Schwäbischen Alb, bevor ihn Flüsse und die Erosion vom Albtrauf abgegraben haben.
Beim Anstieg denke ich immer wieder an den katastrophalen Meteoriteneinschlag, der rund einen Kilometer im Durchmesser groß gewesen sein soll, aber davon zeugen heute die reich blühenden Wiesen am Wegrand nichts mehr.
Nach einer von Bäumen flankierten Wanderung erreicht man das kahle Gipfelplateau. Deutlich sieht man die Gräben und Wälle der Befestigungsanlagen, die die Kelten hinterlassen haben.
Plötzlich wird man von einer seltenen und schützenswerten Heideflora empfangen und trotz des starken und kalten Windes ist der Gesang von Heidelerchen zu vernehmen.
So aktiviere ich meine Station am Rande des Weges im Rucksack und stelle das Stativ mit der HF-P1 am Wegrand auf.
Zum ersten Mal sollte, als Teleskopersatz, die amerikanische Faltantenne AT-271 zum Einsatz kommen (siehe Link hier im Foum unter „endgespeiste Antennen“ von Peter, DK2RMP).
Irgendwie gefiel den alten Seelen der Kelten meine Aktivität nicht; mit dichtem Nebel, starken Windböen und kaltem Nieselregen brachten sie ihre Missbilligung deutlich zum Ausdruck.
Nach einem ersten QSO auf 14 MHz mit EA2DT in cw wurden meine Befürchtungen Wirklichkeit. Das 2,88 m lange Strahlerteil und das deutlich höhere Gewicht am oberen Ende der HF-P1 brachten das Gesamtgebilde zum Einsturz.
Nach weiteren erfolglosen Aufbau-Versuchen musste ich mich dann doch etwas tiefer in den Windschatten verziehen.
Das Gewimmel im WPX-Contest verschlug mich dann auf 14 MHz in den SSB-Bereich, wo mir dann noch 10 Verbindungen gelangen, darunter eine „DX-Verbindung“ nach Bopfingen mit Manfred, DH3MD.
Als dann gar nichts mehr ging, versuchte ich auf 10 und 7 MHz in cw noch mein Glück und am Ende standen trotz widriger Umstände 31 QSO´s im Log.
Mittlerweile besserte sich das Wetter und ab und zu blinzelte sogar die Sonne durch Wolkenlücken.
So wurde doch noch der Blick frei auf das Nördlinger Ries, das heute die natürliche Grenze zur Fränkischen Alb im Osten bildet. Im Rieskrater liegt Nördlingen, eine ehemalige freie Reichsstadt mit historischem Stadtbild; ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Neben vielen sehenswerten Bauwerken informiert das Rieskrater-Museum über die Entstehung des Rieses.
Im Südwesten war, durch den Fernmeldeturm deutlich markiert, mein nächstes Tages-Ziel am Albtrauf , der Rosenstein (DA/BW-526) bei Heubach auszumachen.
Auf dem Weg dorthin gewährte mir der Ipf dann doch noch den bekannt schönen Blick:
CU!
Gerhard
PS:
Equipment der Aktivierung:
FT-817, 5 W
Palm-Paddle
9,9 AH-LiFePo
Modifzierte HF-P1, Strahlerteil: Faltantenne AT-271 mit Potenzial zur Verbesserung der Stabilität des Gesamtsystems (also wieder was für den Bastelkeller..)