
Kein urzeitlicher Gletscher hat sie dorthin verfrachtet, sie sind die letzten Reste eines Urgebirges, dass sich hier vor ca. 340 Millionen Jahren aufgetürmt hatte und über die Jahrmillionen wieder verwittert ist. Die Formgebung der runden Blöcke begann vor ca. 50 Millionen Jahren mit saurem Niederschlag in einem subtropischen Klima (der Odenwald lag damals noch auf Höhe des Äquators) und dies dauert bis heute an….
Aktivierer sollten sich also beeilen, wenn sie dieses fantastische und beeindruckende Naturdenkmal noch erleben wollen!

Schaut hier nicht ein Delphin aus dem Felsenmeer heraus? Jeder sieht, was er mag, dieser Punkt ist am Wanderweg mit "Krododil" beschriftet....
Im Geopark-Informationszentrum, direkt am Parkplatz gelegen, erhält man weiterführende Informationen zu Geologie und Flora/Fauna dieses einzigartigen Naturdenkmals im Naturpark Odenwald/Bergstraße.
Obwohl das Internet von acht mutmaßlichen Siegfriedsquellen spricht, beginnt der Aufstieg auf den Felsberg natürlich genau an DEM Brunnnen, an dem Siegfried, der Protagonist der Nibelungensage, durch von Hagen von Tronje hinterrücks ermordet worden sein soll.
Hier hat man noch einmal die Chance für einen Blick zurück, um sicherzustellen, dass niemand hinter einem steht.
Rechter Hand führt der Nibelungenweg (rotes N) etwas steiler, aber zügiger hinauf. Wählt man den links liegenden Weg, führt dieser durch Buchenwald, kreuzt mehrmals das Felsenmeer und bietet fantastische Ausblicke. Nun wird´s steiler und der Weg führt teilweise über Stufen weiter. Wenn man Zeit hat, kann man auch mal links oder rechts abzweigen, die Wege sind sehr gut beschildert.
Steinblöcke mit Bearbeitungsspuren, die „Kiste“, Der „Altar“, das „Schiff“ und die „Riesensäule“, die es nicht mehr bis zum Dom in Trier geschafft hat, zeugen von Steinmetzkunst, die bereits mit den Römern begonnen hat.


Heute klingen nicht mehr die Hammerschläge der Steinmetze durch das Felsenmeer, vielmehr sind es die Stimmen von mehr als 100.000 Besuchern pro Jahr, die diese Attraktion im vorderen Odenwald bestaunen möchten.
Das Ziel, der Felsberg auf 514 m Höhe, verziert durch den Ohlyturm und einem Mast für allerlei kommerziellen Funk, ist natürlich nicht mehr so attraktiv wie das Felsenmeer, dennoch wimmelt es hier an Ferientagen und am Wochenende bei schönem Wetter von Besuchern. Als Bergfunker findet man wohl eher außerhalb dieser Zeiten am Wegesrand oder beim Ohlyturm (dort ist gerade noch Platz für einen 40m-Dipol) ein Plätzchen für die Aktivierung. Vertikals sind aufgrund des dichten Baumbestands eher nicht von Vorteil.
Die Ausbreitungsvorhersage war nicht sehr vielversprechend (SFI=74,A=14, GMF=act) und die Sonne hatte sich zu Beginn der Aktivierung mit ihren herbstlich wärmenden Strahlen hinter Nebelschwaden verzogen und so hatte ich eigentlich vor, nur kurz mein „Glück“ zu versuchen.
Aber, die Bänder „brodelten“ an diesem Tag vor Stationen, ich vergaß die Zeit und alles weitere um mich herum und am Ende standen nach ca. 2,5 Std reiner Funkzeit insgesamt 74 QSO´s, darunter 2 x USA, 1 x VE und 16 S2S-Verbindungen mit GMA und SOTA-Aktivierern im Log.
Das erinnnerte mich an meine „besten Zeiten“ 2013/2014 auf der Schwäbischen Alb, an denen ich, bei allerdings noch hoher Sonnenaktivität, des öfteren nicht unter 70-80 QSO´s im Log den Berg verließ! Zur Zeit leider eher die Ausnahme….
Equipment am 03.11.2017:
2 x 13,5m doublet, 12 m 300 Bandkabel an einem KX 2 (5W).
Störendes Geprassel vom kommerziellen Funk auf 14/18 MHz.
RBN-Log´s aus W kommen im Gegensatz zu 18 MHz auf 14 MHz nicht an, dafür klappen gerade auf diesem Band die drei Verbindungen über den Teich.
Seit kurzem logge ich über ein Android-Tablet mit der App „VK porta-log“, die extra für Portabel-Funker programmmiert wurde. Es ist interessant, die Entwicklung vom Papiertiger zum E-Logger an sich selber kritisch zu beobachten! Der Bleistift in der rechten Hand wurde durch einen Eingabestift ersetzt, der seine Arbeit meistens richtig macht.
Heute hatte ich erstmals den Eindruck, dass mir das elektronische Loggen Vorteile bringt!

Ich habe aber insbesondere dann noch Schwierigkeiten, wenn nicht nur Rufzeichen und Rapport verteilt werden, sondern Klartext gegeben wird. Dann muss ich persönlich einfach noch Schlagworte des Funkpartners auf Papier mitschreiben (für längere Textpassagen reicht halt mein persönlicher Textspeicher leider nicht…hi) und der Wechsel von der App auf ein Stück Papier und wieder zurück ist, insbesondere im pile-up, (noch) nicht so flüssig, wie ich mir das wünsche. Die Info, wie Name, QTH, Ausrüstung etc. soll ja nachher auch dem QSO zugeordnet werden, eine Eingabe in das Log ist an dieser Stelle zwecklos. Im Wald bei kühlen Temperaturen und unbequemem Sitz sieht das halt komplett anders aus als am warmen Shack-Tisch. Aber, auch hier gilt: Übung macht den Meister.
Die Diskussion über die Vorzüge und Nachteile des elektronischen Loggens ist aber vielleicht in einem anderen Forenbereich besser aufgehoben.
Der am Ohlyturm vorbeiführende Weg dient wohl auch als „Rennstrecke“ für Mountainbiker. Es ergaben sich dabei nette Gespräche mit interessierten Bikern über unsere Hobbies. Als Rückweg wählte ich den „Nibelungen-Weg“, um bereits bei einbrechender Dämmerung den Parkplatz zu erreichen.

Ein toller Tag mit vielen Erinnerungen in einer fantastischen Landschaft des Odenwalds!
Die Ref-Info im GMA habe ich um einige Details ergänzt: http://www.cqgma.eu/gmainfo.php?id=DM/HE-102.